Was pflanze ich in diesem Jahr? – Vor dem Pflanzen kommt die Aussaat

2016 war mein Kartoffeljahr. Wir hatten eben das neue Haus mit großem Gartengrundstück bezogen. Hinzu kam ein Kleingarten, den wir picobello vom alternden Gartenfreund übernehmen konnten. Der Vorbesitzer hatte den Garten mit einem wilden Durcheinander an Gartenstauden eingefasst, es gibt eine kleine Wiese, zwei alte, reichtragende Apfelbäume (ein Ontario, der zweite unbekannt),


einen Teich mit Steg zur Terrasse, eine gemauerte Laube und ein großes Ackerstück. In Ermangelung an Zeit durch den Umzug und die betriebliche Umstruktuierung entschied ich mich also für einen Kartoffelacker für das erste Jahr im neuen Garten. Linda war schon lange meine Wunschsorte. Bei https://www.kartoffelvielfalt.de/ wurde ich schnell fündig. Ich bestellte Linda und Rote Emmalie/Red Emmalie. Sie kamen ohne Vorkeimung, aber früh in die Erde, und es gab eine reichliche Ernte beider Sorten.

Leider gibt es im Kleingarten eine regelrechte Schwemme von Maulwurfsgrillen, die mir die Ernte 2017 fast vollständig anfraßen.

maulwurfsgrille

2017 war mein Chilijahr.

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Freund Philli hatte mir eine Auswahl von Chilisamen, aus eigener Zucht, und mit genauer Anleitung (inkl. dem heissen Tipp, die Samen über Nacht in einer Thermoskanne mit warmem Kamillentee quellen zu lassen) zugesendet. In der Tat ein voller Erfolg. Die sehr dekorativen Chilipflanzen verbrachten den Sommer reichtragend auf unserer Süd-West-Terrasse.

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Fast jede Pflanze schien ein Mischling von Phillis ursprünglichen Sorten zu sein und trug verschiedene Früchte.

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Wir haben nun unsere eigene Chili-Salsa und ich habe spektakuläre süß-saure Zucchini scharf eingelegt. In diesem Jahr sammelte ich auch erste Erfahrungen mit Tomaten. Eine ehemalige Nachbarin hatte mir vor Jahren die Sorte Harzfeuer empfohlen, die seien „robust“. Selber angezogen wuchsen sie wie wild, sowohl im Garten als auch im Kleingarten, sowohl im Kübel auf der Terrasse als auch im Tomatengewächshaus.

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Der Sommer war unter dem Strich aber sehr nass. Und nachdem die Feuchtigkeit die Tomaten der Nachbarn bereits dahingerafft hatte, zeigten auch meine schwarze Flecken auf den Blättern. Aber vorher gab es eine wirklich reiche Ernte. Daraus habe ich u.a. meine erste eigene Tomatensosse kreiert, die schon seit Monaten Sommerfrische auf den Esstisch zaubert.

2018 wird mein Jahr der Alten Sorten. Nach intensiver Recherche fiel meine Wahl auf https://www.dreschflegel-saatgut.de/. Ausserdem bekam ich durch die Aktion „Saatgut ist Gemeingut“ der Heinrich-Böll-Stiftung an Open-Source-Tomatensaatgut der Sorte „Sunviva“. http://www.opensourceseeds.org/saatgut/tomate-%E2%80%9Esunviva%E2%80%9C

Bereits ausgesät: Tomate Sunviva (Voranzucht: M Feb), Johannistraube (Voranzucht: M Feb – M März), Wildtomate Schmucktomate (Voranzucht: M Feb – M März), Salattomate Green Zebra (Voranzucht: A-M März), Salattomate Goldene Königin (Voranzucht: A-M März), Grünkohl Holter Palme (Voranzucht: M März – Mai), Gemüseampfer (Saat: März-Okt.)

aus konventionellem Saatgut: Tomate Hellfrucht Hilmar und Tomate Hamburger Vollendung.

Aus meiner eigenen Samenkiste: Orangentagetes (kompakt wachsende Tagetes mit vielen kleinen orangefarbenen nach Orangenschalen duftenden und schmeckenden Blüten, die als Tee getrunken oder über den Salat gestreut werden können),70714_O-tagetes-800x600 Hokkaido (letztes Jahr bei der Verarbeitung eines Bio-Kürbis gesammelt) und Zucchini (von unserer Riesenzucchini aus eigener Kleingartenzucht)170915_zucchini-web